Donnerstag, 31. Dezember 2015

Umsatzvergleich der europäischen Top-Clubs für 2014/15 (Prognose DFML 16)


 Jährlich veröffentlicht Deloitte ihre Football Money League (DFML) in welcher die Finanzkraft der europäischen Topvereine anhand der Umsätze (exklusive Spielerverkäufe) verglichen wird. Für diejenigen, für die die Zeit bis zur Veröffentlichung noch zu lange ist, habe ich anhand der bisher veröffentlichten Jahresabschlüssen der Top-11 der DFML 15 deren Umsätze für 2014-15 aufgestellt. Dabei habe ich genau diejenigen Anpassungen nachvollzogen, die auch Deloitte in ihrer DFML 15 für die Jahresabschlüsse 2013/14 vorgenommen hat. Wenn möglich habe ich ebenfalls eine Aufteilung in die verschiedenen Umsatzklassen vorgenommen.

Zum Vergleich habe ich auch nochmals die Ergebnisse der DFML 2015 (für 2013/14) hier aufgestellt:

Die Ergebnisse für 2014/15 der englischen Clubs werden maßgeblich durch die Abschwächung des Euros im Vergleich zum Pfund positiv beeinflusst. Der Wechselkurs GBP/EUR lag zum 30.6.2015 bei 1,4101 GBP/EUR und damit deutlich über dem Wert vom 30.6.2014 von 1,1958. Somit ergibt sich beispielsweise für Manchester United eine Umsatzsteigerung in EUR von 518,0 Mio EUR auf 557,3 Mio EUR (+7,6 %), obwohl sich der Umsatz in GBP negativ, von 433,2 Mio GBP auf nur noch 395,2 Mio EUR, entwickelte (-8,8 %). Die Wechselkursentwicklung EUR vs. GBP hat insgesamt einen Effekt von ca. +17,9 % auf die Umsätze der Teams von der Insel.

Daher, sowie aufgrund des schwächeren Ergebnisses gegenüber 2013/14, ist es nicht verwunderlich, dass der FC Bayern voraussichtlich auf Platz 6 abrutschen wird - je nach dem wie Deloitte die Umsätze aus Immobilienentwicklung des FC Arsenal bewerten wird und was PSG an Umsatzsteigerungen erzielen kann. Die Zeiten der finanziellen Überlegenheit des FCB gegenüber den britischen Teams (exklusive Utd.) neigen sich dem Ende zu, vor allem auch, da ab 2016/17 der neue Mega-TV-Deal der Premier League in Kraft tritt, der wohl zu 40-50% höheren Einnahmen der Spitzenteams aus der EPL-Vermarktung führen wird.

Für den BVB wird es aufgrund der von unten aufstrebenden englischen Clubs, vor allem Tottenham, schwer werden Platz 11 des letzten Jahres zu verteidigen. Zwar konnten die Umsätze gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden, darin ist aber auch ein Sondereffekt aus erhaltenen Versicherungsleistungen für das Verpassen der UCL-Qualifikation für 2015/16 enthalten (Edit: ca. 12 Mio EUR), der zwar noch in den Jahresabschluss 2014/15 einging, gedanklich jedoch  der Saison 2015/16 zugeordnet werden sollte (in dieser Saison werden die UCL-Einnahmen nämlich fehlen).

Interessant ist darüber hinaus die immense Umsatzsteigerung des FC Barcelona in ihrer Triple-Saison 2014/15. Neben etlichen Ausweitungen der Sponsoringmaßnahmen werden für das überaus erfolgreiche Jahr wohl auch sehr viele Erfolgsprämien dieser Sponsoren geflossen sein. Im übrigen - dazu mehr in einem bald erscheinenden Blog-Eintrag - hatte der FC Barcelona jedoch auch im Geschäftsjahr 2014/15 immense Kostensteigerungen (Erfolgsboni?), vor allem im Personalbereich. Trotz des GBP-Effekts war der FC Barcelona in der Saison 2014/15 unangefochtener Fußball-Gehaltsweltmeister mit Personalausgaben für alle fußballerischen Aktivitäten von 306,8 Mio EUR (dazu kommen dann im Gesamtverein nochmals Gehaltskosten von ca. 34 Mio EUR für Basketball, Handball, Hockey und Futsal).

Der Sieg in der DFML 16 wird voraussichtlich erneut an Real Madrid gehen, die abermals ihren Umsatz ausbauen konnten. Interessant wird es an der Spitze dann aber in der DFML 17 für das Geschäftsjahr 2015/16 werden - ein Jahr in dem Manchester United wieder in der UCL tätig war und nochmals erhöhte Sponsoring-Verträge in Kraft treten (ab 2016/17 gilt dann zudem der neue Mega-TV-Deal der EPL -> DFML 18). Es wird dann bei Utd wohl zu einem Umsatz von über 500 Mio GBP kommen; je nach Wechselkurs könnte das dann in der DFML 2017 den Platz an der Sonne bedeuten.

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