Mittwoch, 26. Februar 2014

EPL's Champions League Revenue Distribution 2013/14

The UCL revenues are a major part of the overall income of the EPL clubs. I generated an excel-based sheet to provide fans and writes with a simple way of calculating and simulating the UCL revenues 2013/14 for the Premier League clubs. Note: All amounts are in Euro, as the UEFA price money is paid out solely in EUR.
Please insert the final results for each team in the upper right corner of the sheet. 

Montag, 17. Februar 2014

Kapitalerhöhung der FCB AG - Abzahlung der Restschuld der Allianz Arena Stadion GmbH

Aufgrund der Diskussionen der letzten Tage in der Presse und in diversen Foren (vor allem tm.de) erfolgt hier eine knappe Darstellung meiner Gedanken zum Plan der FC Bayern München AG (kurz "FCB AG" oder "AG"), die restlichen Bankverbindlichkeit der Allianz Arena Stadion GmbH (kurz "AA GmbH") zu tilgen sowie eine Aufstellung der Restschuld und der potenziellen finanziellen Entlastung durch eine vollständige Tilgung der Darlehen.

Stand 30.6.2012 bestanden bei der AA noch Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten i. H. v. 118,4 Mio EUR. Die veröffentlichten Zahlen zum Konzern (AG + Stadion GmbH) bei der Bilanzpressekonferenz 2013 gaben keine Hinweise darauf, dass es im Jahr 2012/13 zu Tilungen bei der GmbH kam, die über die reguläre Tilgung von 4,5 Mio EUR p.a. hinausgingen (ergo keine Sondertilgung).

Insofern kann zum 30. Juni 2013 von einer Restschuld i. H. v. ca. 114 Mio EUR ausgegangen werden. Zudem bestand weiterhin noch eine Verbindlichkeit ggü. der FC Bayern München AG über 40 Mio EUR, die noch aus der gemeinsamen Eigentümerschaft mit den Löwen kommt.



Von der Audi-Kapitalerhöhung bei der AG (ca. 90 Mio EUR) wurden insgesamt 35 Mio EUR für eine Sondertilgung von Darlehen der Allianz Arena Stadion GmbH verwendet (2011); diese wurden durch eine Eigenkapitalzuführung der AG in die AA GmbH eingebracht. Gemäß Verbindlichkeitenspiegel der AA GmbH sind in den nächsten fünf Jahren (Stand 30. Juni 2012) außer den vertraglichen Tilgungen von 4,5 Mio EUR keine Verbindlichkeiten ggü. KI fällig.


Die Zinsbelastung der AA GmbH liegt auf Basis des JA 2012 bei 8,6 Mio EUR. Gemäß Bilanz entfallen 8,6 Mio EUR davon auf die Verbindlichkeiten ggü. KI. Insofern beläuft sich der Zinssatz auf 8,6 Mio EUR / 120 Mio EUR = 7,2 % und liegt damit deutlich über dem derzeitigen Zinsniveau.

Seitens des KI wird kein großes Interesse bestehen ein eigentlich "sicheres" Investment mit 7,2% Verzinsung frühzeitig abzulösen, da es derzeit am Kapitalmarkt deutlich geringe Renditen erzielt. Durch Grundschulden oder Hypotheken gesicherte Immobiliendarlehen mit einer Zinsbindung bis zehn Jahren kann man in der Regel nicht vorzeitig kündigen. Für die vorzeitige Rückzahlung eines Darlehens ist man insofern grundsätzlich auf das Wohlwollen des KI angewiesen. Wenn das KI sich hierauf einlässt, ist von einer saftigen Vorfälligkeitsentschädigung auszugehen (Geld, welches das KI vom Kreditnehmer für den "entgangenen Zins" erhält). Wie hoch diese ausfallen würde, kann aufgrund der öffentlich zugänglichen Datenlage nicht abgeschätzt werden.

Es besteht jedoch nach § 489 I S.2 BGB ein Kündigungsrecht für langläufige Darlehensverträge:
"Der Darlehensnehmer kann einen Darlehensvertrag mit gebundenem Sollzinssatz ganz oder teilweise kündigen, ... in jedem Fall nach Ablauf von zehn Jahren nach dem vollständigen Empfang unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten; wird nach dem Empfang des Darlehens eine neue Vereinbarung über die Zeit der Rückzahlung oder den Sollzinssatz getroffen, so tritt der Zeitpunkt dieser Vereinbarung an die Stelle des Zeitpunkts des Empfangs."

Angesichts der hohen Zinssätze, die die GmbH zahlt, kann eine zwischenzeitlich neue Zinsvereinbarung faktisch ausgeschlossen werden. Eine Änderung über die Vereinbarung zum Rückzahlungszeitpunkt erscheint angesichts der konstanten Tilgungsraten in den letzten Jahren ebenfalls unrealistisch - ist aber nicht auszuschließen. Insofern könnte ein solches Kündigungsrecht  vorliegen. Der vollständige Erhalt der Darlehen sollte wohl 2004/2005 erfolgt sein; bei Fertigstellung der AA. Hiernach könnte im besten Fall irgendwann zwischen Mitte 2014 bis Mitte 2015 ein solches Kündigungsrecht vorliegen. Ggfs. wurden die Verträge aber erst bei der endgültigen Übernahme aller AA-Anteile durch den FCB von den Löwen geschlossen. Entsprechend zeitlich deutlich später bestünde dann auch erst das ordentliche Kündigungsrecht nach 10 Jahren.

Vor dem Hintergrund des klaren Kommunizierens in der Presse, dass man die Abzahlung der Restschuld plant und dieses Mal auch wirklich durchführt (bei den Audi-Millionen war dies ja nicht der Fall bzw. nur teilweise), erscheint es plausibel, dass man sich entweder mit dem KI bereits über eine moderate Vorfälligkeitsentschädigung geeinigt hat oder dass das Kündigungsrecht nach § 489 I S.2 BGB tatsächlich vorliegt und die AA GmbH plant, davon Gebrauch zu machen. [Update: Nach Interviews mit CFO Dreesen gestaltet sich eine Tilgung wohl schwieriger als ursprünglich gedacht!]


Ein weiteres Thema der letzten Tage sind die Ausführungen der Presse über die Vormachtstellung des FCB und die Auswirkungen der Kapitalerhöhung auf die Finanzkraft des FCB. In früheren Jahren geisterten Zahlen von 30 - 40 Mio EUR herum, um die der FCB nach vollständiger Abzahlung der Verbindlichkeiten für die AA GmbH jährlich entlastet werden würde. Dies Zahlen erscheinen - unter GV-orientierter-Betrachtung als auch unter Cashflow-Betrachtung - deutlich zu hoch.

Bei einer Rückzahlung der bestehenden Bankverbindlichkeiten der AA GmbH würden in der GV-Rechnung der AA GmbH lediglich die jährlichen Zinszahlungen wegfallen. Die jährliche Entlastung liegt somit bei 8,6 Mio EUR p.a.; vor Steuern wohlgemerkt (Verlustvortrag per JA2010: 21,5 Mio EUR, daher in den nächsten Jahren "steuerfrei").


In der Cash-Betrachtung fallen neben den Zinsaufwendungen ebenfalls die Tilgungsaufwendungen der AA GmbH weg, die sich jährlich auf 4,5 Mio EUR belaufen. Der bisherige Tilgungsaufwand für das Bankdarlehen kann nunmehr für das Darlehen der FCB AG verwendet werden: Der FCB AG würden auf diesem Wege für die nächsten 8-9 Jahre jährlich ca. 4,5 Mio EUR zufließen - dies in diesem Fall steuerfrei.

Cashseitig hat der Gesamtkonzern FCB durch die Rückzahlung der Darlehen somit eine Entlastung von ca. 13 Mio EUR im Vergleich zum Status quo, vor Steuern auf den Zinsanteil der Verbesserung. Diese 13 Mio EUR kann der FCB selbstverständlich gut gebrauchen; für den Aufstieg zur "europäischen Supermacht" (Spox) im wirtschaftlichen Sinne reicht das allein angesichts der Entwicklungen bei Manchester United und des ungebrochenen Wachstumstrends bei Real Madrid (trotz europäischer Erfolgslosigkeit) aber noch lange nicht. Hier bedarf es vor allem in der ausländischen Vermarktung (TV-Gelder der DFL und Eigenvermarktung des Vereins) und bei der Ticketpreis-Gestaltung noch erhebliche Anpassungen und Anstrengungen.